Eschige Zunbada (Part One)

Aufbruch: Wie ich in Hast meine Klamotten zusammenraffte und die Aufgaben, die sich auftürmen, wenn man dem vie quotidien davoneilt und doch alles in Ordnung wiederfinden möchte. Die Kautschukplantagen, die unendlich weit die Landschaft bevölkerten, die sich nicht lichten wollen und jede weitere stellte eine nächste Unendlichkeit des Wartens dar, und die Uferlosigkeit auf der anderen Seite der Scheibe sprach von verlorener Zeit und der Ungeduld von versetzten Menschen.

Eine Reise zur Essenz des eigenen Seins. Weil die Pigmente einen verfolgen, will man sich im Spiegel nicht wiedererkennen. Und wie ich mich gerne in mein Schubfach eingesperrt hätte, doch irgendwo vergaß ich… And were is home anyway. Und wie ich Boden verliere, losing gravity, wie ich ziellos herum schwebe. Im Ozean meiner Persönlichkeit nur unbeantwortete Fragen aufwirbele. Und wo die fängt die Selbstaufgabe an?
Wie ich verlorenes wiederentdecke und anderes nicht wiedererkenne. Ist das hier ein Neuanfang? Oder doch nur Antiquariat verpackt in Rot, Weiß, Blau. Weil das Ambiente nur von Multikulturalität sprach. Nostalgie als fester Bestandteil der Einrichtung. Vertrautheit, die in alle Nischen kriecht, in die Korbsessel, die sonnengelbe Tapete. Because a notion of home is swinging in every Jazzsong leaving the speakers. Paralleluniversum am Bahnhof. Thailand als fakultatives Exil. Ein Leben mit gepacktem Koffer: Geboren in Israel, gestern die Niederlande, heute Thailand, morgen Burma: Maayan. Und ich erinnere mich nicht mehr worüber wir sprachen, nur an die Leichtigkeit mit der meine Zunge die englischen Wörter formte. Als wir unsere Ärsche an den Polstermöbeln abrieben und unsere Getränke auf Tische abstellten. Der Blick in meinen Espresso: ein kleines rundes Loch, das sprach von Heimat und der Gummizelle der eigenen Kultur. Was uns verbindet ist unser Beruf, ist eine verdeckte Sehnsucht, die bisweilen unsere Seele überflutet. Wir hockten um die Tische, wie die Brieftauben in der Fremde auf den Strommasten kleben. Unsere Welt am Draht. Es war in diesen Tagen, da die Hipster mit ihren Rennrädern das Café bevölkerten, dass ich Gefallen fand an dem Oszillieren zwischen Papayasalat auf dem Nachtmarkt und der minimal bitteren Süße des Mokkas. Und seiner Wärme, als er durch meine Kehle rann, wie eine Ansichtskarte von einem guten Bekannten.

Trang als wilde, laute, grobe, brüllende Bestie, wie jede thailändische Stadt aus dem Erdboden gestampft. Doch zähmbar, selbst mit Fahrrad. Ich fühlte mich ein wenig neben mir, in die Nacht schüttelte mich ein leichtes Fieber. Auf dem bewaldeten Grün des Hügels wachten die Buddhas über der Stadt. Noch zu schwach für den Aufstieg.
Die Lautsprecherdurchsagen über abfahrende Züge am Bahnhof, wie sie an meine Ohren krochen, als unverständliche Wortfetzten. Und die Züge sprechen zu mir von Aufbruch und Reisen. Wo mich die nächten Schritte wohl hinführen?

Sie verschanzen sich auf den Inseln, gefangen in ihren Ressorts, zusammengepfercht wie in Gettos überfluten sie die Strände. Eine geschlossene Gesellschaft unter Palmen. Man steuert sie durch artifizielle Welten und künstliche Wirklichkeiten. Und sie bemerken ihre Entfremdung nicht. Smalltalk pronounced in bad English. Ihr Lachen zu laut, ihre Gespräche zu interessiert, ihr Gebärden zu ernsthaft. Ich gebe meinem eigenen Platzanweiser Rätsel auf: „An welchem Tisch darf ich speisen?“. Wenn ich mich beim Singen nach Buchstaben, beim Repetieren des immer gleichen Chorals seltsam deplatziert fühle. Wenn man immer aus sich selbst zurückgeworfen wird. Kein Hafen in Sicht mit einer ungelöschten Ladung, eine Last die brennt, die einen verbrennt. Die Einsamkeit unter Menschen. Essayer de trouver des réponses aux questions irrésolues dans l’abîme de mon bière.

Und zwischen flüchtigen Begegnungen, die Strände von Hat Yao: Die blutige Sonne, wie sie am Abend leidenschaftlich auf dem Schlachtfeld der Gestirne fällt. Der Dunst des Morgens, der die Fischerbotte in seinen nebeligen Schleier bettet. Ein neuer Tag der sich unter dem verrinnenden Sand der Tide entfaltet.

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